Eugéne Beauharnais geboren 1781; Stief- und Adoptivsohn Napoleons aus dessen erster Ehe mit Josephine Beauharnais; kämpfte seit 1796 als Offizier unter Napoleons Befehl; Brigadegeneral geworden, galt er als ein ebenso braver wie durchschnittlicher höherer Kommandeur; er wurde nie Marschall, dafür kaiserlicher Prinz und 1805 Vizekönig von Italien. Hier war sein eigentliches Wirkungsfeld und er kämpfte eigentlich immer dort - mit Ausnahme des Rußlandfeldzuges 1812 und dem folgenden deutschen Frühjahrsfeldzuges 1813, wo er nicht unwesentlich zum Siege bei Großgörschen beitrug. Nach Napoleons Abdankung legte er sein Vizekönigsamt nieder und kapitulierte ehrenvoll vor den Österreichern. Obwohl Schwiegersohn des Bayernkönigs, Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt, bewahrte er Napoleon stetige und unverbrüchliche Treue - was ihm von den Verbündeten übrigens keineswegs verdacht wurde. Eugène starb 1824 in München und ist der Gegentyp zu Murat oder Marmont. In der Napoleonliteratur ist später über ihn kein böses Wort gefallen, weder von Freund noch Feind - aber er wurde auch nie an hervorragender Stelle erwähnt. Sein Schicksal waren eben Mittelmaß und zweites Glied. |
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