Ignácz (Ignaz) Gyulay Graf von Maros-Németh und Nádaskagnaz

Ignaz Gyulay wurde als ältester Sohn des kaiserlich-österreichischen Feldmarschallleutnants Sámuel Gyulay am 11. September 1763 in Hermannstadt geboren.

1781 begann er seine Militärlaufbahn als Kadett im Infanterieregiment seines Vaters.

1789–1790 nahm er am Feldzug gegen die Türken teil und wurde dabei Oberstleutnant und Kommandeur eines eigenen Freikorps (Gyulay-Freikorps). Er zeichnete sich besonders durch die Erstürmung der Burg Cetin in Kroatien aus.

Im Ersten Koalitionskrieg diente Gyulay unter dem General Graf von Wurmser und hatte am Sieg in der Schlacht im Bienwald am 13. Oktober 1793 großen Anteil. Dafür erhielt er das Ritterkreuz des Maria Theresia-Ordens. Bei Memmingen konnte er sich 1796 mit seinem 1.200 Mann starken Freikorps acht Stunden lang gegen 6.000 französische Soldaten verteidigen und zeichnete sich November 1796 auch bei der Belagerung des französischen Brückenkopfes von Kehl aus.
Gyulay übernahm bereits Ende 1796 das Kommando über das Infanterieregiment Nr. 31 - Benjowsky und wurde am 16. Mai 1797 zum Generalmajor befördert.

Als Brigadekommandeur unter Erzherzog Karl nahm Gyulay an den Schlachten bei Ostrach (21. März 1799) und Stockach (25. März 1799) teil. Im Jahre 1800 deckte er nach der Niederlage in der Schlacht bei Meßkirch den Rückzug des österreichischen Heeres über die Donau. Am 11. Oktober 1800 bekam er das Kommandeurskreuz des Maria-Theresien-Ordens verliehen und wurde am 29. Oktober 1800 zum Feldmarschall-Leutnant ernannt.
Nach dem Frieden von Lunéville am 9. Februar 1801 wurde Ignaz Gyulay Divisionskommandeur in Pest.

Im April 1806 wurde er zum Statthalter von Kroatien, Dalmatien und Slawonien ernannt. 1809 erhielt er das Kommando über das IX. Armeekorps der Armee von Innerösterreich unter Erzherzog Johann. Nach dem Ende Mai erzwungenen Rückzug der österreichischen Armee aus Norditalien, wurde er Oberbefehlshaber der Truppen zur Verteidigung von Krain und Kroatien. Nach Ende des Krieges war er von 1809 bis 1813 wieder Statthalter.

Nach dem Kriegseintritt Österreichs im Herbst 1813 wurde Gyulay Feldzeugmeister des österreichischen Heeres und erhielt ein Korpskommando in der österreichischen Hauptarmee unter Feldmarschall Fürst Schwarzenberg. In der Schlacht bei Dresden vom 26. bis 27. August 1813 kommandierte Gyulay den linken Flügel der Böhmischen Armee von Fürst Schwarzenberg.

In der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 war sein Kops das Bindeglied zwischen der Schlesischen Armee Blüchers und der Hauptarmee Schwarzenbergs.
Beim Frankreichfeldzug zeichnete er sich in der Schlacht von La Rothière am 1. Februar 1814 aus. Dafür erhielt er das Großkreuz des Leopold-Ordens. Danach nahm er mit seinem Armeekorps an der Schlacht von Arcis-sur-Aube und der Schlacht bei Fère-Champenoise und der Schlacht vor Paris am 30. März 1814 teil.

Ab dem Jahr 1816 war er wieder Statthalter in Kroatien, übernahm im Jahr 1824 das Generalkommando in Böhmen und ab 1829 das Kommando in Österreich. Am 07. Oktober 1830 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates in Wien ernannt.

Ignácz Gyulay Graf von Maros-Németh und Nádaska starb am 11. November 1831 in Wien.


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