St. Cyr

Laurent, Marquis de Gouvion Saint-Cyr
Marschall und Pair von Frankreich, sowie Kriegs- und Marineminister von Frankreich.

geboren 13. April 1764 in Toul

1. September 1792 als Jäger im 1. Bataillon der "Jäger von Paris", im November zum Kapitän gewählt kam er zur "Rhein-Armee". Um sich von seinen ebenfalls in der Armee dienenden Verwandten zu unterscheiden, hängte er "Saint-Cyr" an seinen Namen an.

Wegen seiner Terrain-Zeichnungen holte ihn General Custine als Gehilfe zum Generalstab und kurz darauf wurde er von den Volksrepräsentanten als Generalstabschef zum General Férey kommandiert, wo er eine Operation zur Vertreibung der Feinde glänzend leitete.

Unter Hoche wurde er innerhalb von 7 Tagen Brigade- (5. März 1794) und Divisionsgeneral und drängte bei Mainz mit der 2. Division die Preußen zurück. Unter Moreaus Oberbefehl am 1. Juni 1796 kommandierte er den linken Flügel der "Rhein- und Mosel-Armee" und trug zum glücklichen Ausgang der Schlacht bei Biberach und der Schlacht von Ettlingen bei. Durch sein schnelles Vorrücken wurde das linke Neckarufer erobert und konnte gegen Erzherzog Karl gehalten werden. Erst als die "Sambre-Meuse-Armee" mehrmals unterlag, musste auch die "Rheinarmee" sich zurückziehen.

Im Winter 1796/97 verteidigte Gouvion Saint-Cyr mit Desaix das Lager bei Kehl.

Als Hoche das Kommando von Moreau (der in Ungnade fiel) übernahm, aber am 15. September 1797 starb, wurde Gouvion Saint-Cyr das Kommando über beide Armeen vom Sterbenden übergeben.

Nach dem Frieden von Campo Formio kämpfte Gouvion im Jura, erhielt 1798 den Oberbefehl über die Armee in Rom und wurde anschließend zur Armee vor Mainz geschickt.

1799 rückte er unter Jourdan in Schwaben ein. Am 25. Juni wurde er zur italienischen Armee kommandiert und zog nach der erfolgreichen Schlacht von Albano am15. Dezember in Genua ein. Napoléon ehrte ihn mit einem Säbel, der ursprünglich für den türkischen Sultan bestimmt war.

Anfang 1800 kam Gouvion Saint-Cyr zur "Rheinarmee" unter Moreau, wurde mehrfach verwundet und kurierte sich in Paris aus, wo er am 20. September Staatsrat im Kriegsausschuß wurde.
1801 kam er nach Spanien und wurde, weil der Einmarsch nach Portugal unterblieb, Gesandter vom 2. November bis August 1802, anschließend Befehlshaber des französisch-italienischen Korps, welches Apulien zu besetzen hatte.

Im Mai 1805 war er bei der Krönung in Mailand, leitete die Räumung des Königreichs Neapels und wurde Masséna unterstellt. Er schloss sich der Armee an, die Joseph Bonaparte nach Neapel führte, bis Ende 1806 kommandierte er in den Abruzzen, danach das Lager von Boulougne und hatte den Oberbefehl über das 1. Reservekorps.

17. August 1808 Kommandeur des 7. Korps der "spanischen Armee" in Katalonien.
Er erobert die Festung der Stadt Roses, befreite den eingeschlossenen Duhesme aus Barcelona, schlug bei Molins del Rey General Caldagnes und bei Igualada Theodor von Reding. Ihn schlug er erneut am 25. Februar 1809 in der Schlacht von Valls vernichtend. Es gelang ihm, die spanischen Truppen zurück über den Ebro zu treiben.

Als er von seiner Ablösung durch Marschall Augereau erfuhr, wartete er 3 Monate vergeblich und verließ dann sein Armeekorps. Napoleon war so darüber aufgebracht, daß er ihn ohne Gehalt unter Hausarrest stellte. Erst 1811 wurde er wieder nach Paris berufen, erhielt sein rückständiges Gehalt und seinen Sitz im Staatsrat.

Im Russlandfeldzug erhielt Saint-Cyr das sechste Korps bestehend aus Bayern, am 7. August wurde es dem zweiten von Oudinot unterstellt. Am 16. August wurden beide in der Schlacht von Polotsk verwundet, wobei sich Oudinot zurückzog, Saint-Cyr am folgenden Tag den Russen nochmals eine Schlacht lieferte. Für sein tapferes Verhalten erhielt er die Marschallswürde. Zwei Monate später schlug er Wittgenstein auf dem Schlachtfeld von Polotsk erneut, wurde aber schwer verwundet und musste sich mit Lefebvres Korps vereinigen und zurückziehen.

Im sächsischen Krieg erhielt er das 14. Korps und verteidigte am 17. Oktober - Napoléon kämpfte in der Völkerschlacht bei Leipzig und in der Schlacht von Dresden gegen General Tolstoi und konnte am 14. November wegen einer ehrenvollen Kapitulation die Stadt verlassen, wurde mit seinen Truppen aber nach Österreich geschickt. Als er nach Frankreich zurückkehrte, war Ludwig XVIII. König und er Pair von Frankreich.

Am 19. März 1815 erhielt er das Kommando über die bei Orléans zusammengezogene Armee, als Napoléon zurückkehrte, zog er sich zurück.

In der Folgezeit war er zweimal Kriegsminister (7. Juli - 26. September 1815 und 12. September 1817 - 19. November 1819) und einmal Marineminister.

zog sich 1819 ins Privatleben zurück

gestorben 17. März 1830 in Hyères


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