Victor

Perrin, Claude Victor, genannt Victor

geboren 1764; diente von 1781 - 91 als gemeiner Soldat (unter anderem als Trommler) bei der Artillerie; trat erst 1792 als Oberst in einer der neuformierten Revolutionsarmeen hervor; 1795 als Brigadegeneral bestätigt; 1807 Marschall von Frankreich und Korpsführer im Spanienkrieg.

1812 war er Kommandierender des IX. Korps im Rußlandfeldzug. Bereits 1908 war er Herzog von Belluno geworden.

1813 in Deutschland befehligte er das II. Korps und focht mit der ihn kennzeichnenden sturen Bravour bei Leipzig; desgleichen auch 1814 in Frankreich. Victor war der typische, aus dem Mannschaftsstand zu höchsten Kommandostellen aufgestiegene Troupier und rangierte in der allgemeinen Marschallshierarchie und Befähigungsliste ganz zuhinterst und er wußte dies wohl auch. Als er einmal bei Napoleon in Ungnade war und sein Kommando verlor, meinte er lakonisch: "Nun wohl, ich werde ein Gewehr nehmen, ich habe mein Handwerk nicht vergessen und werde mich als gemeiner Soldat in die Reihen der Garde stellen."

Soweit ließ es sein Kaiser nun zwar nicht kommen - aber ebenso wie ein Augereau oder Oudinot war der altgediente Haudegen bereits mit einem Generalskommando echt überfordert. Victor diente dann auch den Bourbonen treu als Major-General der Königsgarde. Er führte den Vorsitz im berüchtigten Kriegsgericht der Restauration, welches über die während der "Hundert Tage" Napoleon wieder zugelaufenen ehemaligen Generals- und Offizierskollegen harte Urteile fällte.
Gestorben ist er 1841.


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