Jean Louis Ebénézer Graf Reynier

französischer General
geboren 1771 in Lausanne
gest. Februar 1814 in Paris
Reynier tritt nach seinem Ingenieurstudium kurz nach Revolutionsbeginn 1789 in das
Heer ein, er dient zunächst als Artillerist, später als Generalstäbler

wird 1795 Brigadegeneral

1798 bereits als Divisionsgeneral nimmt Reynier unter Napoleon am Ägyptenfeldzug teil, wegen Differenzen mit seinen Vorgesetzten wird er von 1801 bis 1808 außer Dienst gesetzt. Nach seiner Reaktivierung ist Reynier zeitweise Kriegsminister im Königreich Neapel.

ab 1809 befehligt er neben Bernadotte ein Korps, in dem auch das sächsische Rheinbundkontingent dient, unter anderem bei Wagram.

Führte als Korpsgeneral im Rußlandfeldzug 1812 das VII. (Sächsische) Armeekorps der Großen Armee, welches er übrigens auch in den deutschen  Feldzügen von 1813 befehligte (nebst Divison Durotte). Als ihm nach den Schlachten bei Großbeeren und Dennewitz von Ney vorgeworfen wird, daß seine Sachsen an den Niederlagen Schuld wären, weißt Reynier das energisch zurück.

In der Völkerschlacht bei Leipzig trifft Reynier mit seinem VII. Korps von Wittenberg kommend in Taucha ein und marschiert nach kurzer Pause in Richtung Abtnaundorf und Schönefeld weiter. In seinen Reihen befinden sich auch hier wieder die Sachsen. Napoleon hatte zwar auf Anraten Reyniers angeordnet, die Sachsen aus dem Korps zu entlassen und nach Torgau zu schicken, doch erstens waren durch die heranrückende Nordarmee die Abzugswege versperrt und zweitens hatte der sächsische König seine Truppen zur Treue mit dem Kaiser ermahnt.

Als am Nachmittag des 18. Oktober Reyniers Korps gegenüber die Vortrupps von Langeron und die Reitermassen von Platow und Wintzingerode erscheinen und den Sachsen klar wird, daß sie sich diesem Ansturm gegenüber niemals behaupten können, beraten sich die Brigadeführer und die Mehrzahl geht mit ihren Einheiten zu den Verbündeten über. Die Franzosen hatten sich täuschen lassen und glaubten, die Sachsen formieren sich zum Angriff. Die Übergelaufen wurden nach Engelsdorf weitergeleitet, wo sie biwakierten.

Der als starrköpfig und streitsüchtig verschriene Reynier selbst geriet am 19. Oktober in Gefangenschaft und starb 1814 wenig später nach seiner Rückkehr in Frankreich.


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