Die Situation am 16. Oktober 1813

Die Kräfte der Verbündeten formierten sich folgendermaßen:

1. Entlang der Linie Fuchshain-Großpösna-Güldengossa-Cröbern standen die Korps Kleist, Wittgenstein, Klenau und Pahlen unter dem Kommando Wittgensteins. Das Grenadierkorps Rajewski und die Russische Kürassierbrigade Gudowitsch, sowie die Russisch-Preußische Garde und ihre Reserve standen bei Rötha in Reserve.

2. Bei Gautzsch, zwischen den Flüssen Pleiße und Elster, standen das Korps Merveldt und die österreichische Reserve unter Prinz von Hessen-Homburg.

3. Gegenüber Lindenau entfalteten sich das Korps Gyulai, die Division Liechtenstein und die Stoßtruppen von Thielmann und Mensdorff.

4. Bei Schkeuditz stand die Schlesische Armee.

Die Gesamtkräfte der Verbündeten während des ersten Tages der Schlacht  beliefen sich auf 202 3/4 Bataillone, 348 1/2 Schwadronen und 918 Kanonen. Zusammen mit den Kosaken also insgesamt 205.000 Mann.

Napoleon sammelte seine Kräfte. Im Glauben, daß Blücher nicht in der Position war, an diesem Tage anzugreifen und daß der Kronprinz von Schweden noch weit genug entfernt war, entschied er sich für eine Offensive gegen die Böhmische Armee. Für diese Aktion hatte er folgende Truppen zur Verfügung:

1. Südlich von Leipzig, bereits in Position oder auf dem Wege dorthin, die Division Lefol, das Korps Poniatowski und das Kavalleriekorps Kellermann staffelförmig entlang der Linie Connewitz-Lössnig-Dölitz-Markkleeberg. Das Korps Victor und Lauriston entfalteten sich zwischen Wachau und Liebertwolkwitz. Hinter Lauriston standen die Junge Garde und die Division Curial der Alten Garde. Das Korps Augereau befand sich hinter Zuckelhausen. Bei Probstheida stand die Division Friant der Alten Garde, sowie die Kavallerie der Garde und das Kavalleriekorps Latour-Maubourg. Auf den Marsch nach Holzhausen befanden sich das Korps Macdonald und das Kavalleriekorps Sebastiani. Also hatte Napoleon 448 Kanonen und 138.000 Mann, um sie der Böhmische Armee gegenüberzustellen.

2. Bei Lindenau befanden sich ein Teil der Leipziger Garnison unter Margaron und die Brigade Quinette des III Kavalleriekorps, insgesamt 3.200 Mann.

3. An der Nordfront standen das Korps Marmont und der Rest des III Kavalleriekorps bei Breitenfeld und Lindenthal. Die Division Dombrowski marschierte nach Klein-Wiederitzsch. Das Korps Bertrand befand sich bei Eutritzsch. Die Divisionen Brayer und Ricard marschierten auf Mockau zu. Die Division Delmas des Korps Souham kam von Düben anmarschiert. An der Nordfront hatte Napoleon 186 Kanonen und 49.900 Mann.

Insgesamt hatte Napoleon am 16. Oktober 690 Kanonen und 190.000 Mann, ausgenommen die Männer, die seinen Troß bewachten und ohne die Verluste vom 14. Oktober mit einzurechnen, da hierüber keine verläßlichen Angaben vorliegen.

Rechnet man Napoleons Position, seine Stärke und Aufstellung zusammen, so waren die Chancen für einen Sieg am 16. Oktober auf seiner Seite. Die Hügelkette im Süden und Osten von Leipzig ergab eine ideale Artilleriestellung, von der er seine Offensive starten konnte. Außerdem verbarg sie seine Truppenbewegungen. Die Dörfer entlang der Hauptstraßen waren starke Gegenpositionen, welche Schwarzenberg nicht einfach einnehmen konnte, denn das schlammige Gelände hielt jede Attacke auf. Im entscheidenden Territorium rechts der Pleiße hatte Napoleon 138.000 Männer gegenüber 100.000 Alliierten, welche weitere 24.000 Kämpfer an diesem Nachmittag erwarten konnten. Nun hatte Napoleon seine letzte Chance, den Feldzug zu seinen Gunsten zu entscheiden.

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