Das Gefecht um Leipzig vom 19. Oktober 1813

Schwarzenberg formierte seine Kräfte in fünf Kolonnen für den Sturm auf Leipzig. Napoleons Rückzug war nur durch Yorck und Gyulai gefährdet, wenn es ihnen gelänge, die Franzosen zu schlagen. Doch der Versuch, die Franzosen zu verfolgen, war nicht sehr effizient. Dieser Fehler ermöglichte es Napoleon, den Krieg im Jahre 1814 fortzusetzen.
Wir sollten uns daran erinnern, daß die Verbündeten allgemein erschöpft waren. Frische Reserven für eine Verfolgung waren nicht verfügbar und ein dritter Tag mit harten Kämpfen auf Grund der Gebenheiten nicht möglich.

Unter dem Schutz der Dunkelheit und des Morgennebels zogen sich die Franzosen nach Leipzig zurück und begannen mit dem Rückzug. Die Franzosen konnten die Stadt von Osten her durch vier Tore betreten, aber nur durch ein Tor im Westen verlassen, so daß ein gewisses Maß an militärischer Organisation notwendig war.

Der Angriff der Verbündeten begann gegen 10.30 Uhr am 19. Oktober. Fortschritte waren nur langsam zu erzielen. Jede Mauer, jedes Tor, Gebäude und jede Straße wurde verteidigt. Ein Bataillon Ostpreußische Landwehr unter Friccius machte sich einen Namen beim Einbruch in die Stadt. Eine französische Gegenattacke war am Anfang erfolgreich, wurde aber von einem Batallion Schwedischer Jäger mit zwei Kanonen zurückgeschlagen. Die Verbündeten waren nun im Besitz des Grimmaischen Tores.

Es gab eine Menge Geschichten über Heldentum, während sich die Schlacht durch Leipzig hin und herbewegte. Ein großes Verkehrschaos entwickelte sich, als der französische Troß versuchte, vor dem Angriff der Verbündeten zu fliehen. Leipzig wurde zum Schauplatz des Chaos. Viele flüchtende französische Soldaten versuchten, die Pleiße zu durchschwimmen. Diejenigen, die dabei nicht erfolgreich waren, legten ihre Waffen vor den vorrückenden Verbündeten nieder.

Zar Alexander und König Friedrich Wilhelm III. ritten zum Marktplatz, wo sie den Kronprinzen von Schweden, Bennigsen, Blücher und Gneisenau trafen. Jeder Gedanke an eine Verfolgung wurde durch den Jubel über den Sieg vergessen. Die Schlacht war gewonnen, aber es sollte noch ein Jahr dauern, bevor der Krieg gewonnen war.

 Napoleon marschierte mit seiner Armee zurück nach Frankreich. Jeglicher Versuch der Bayern, seinen Rückmarsch aufzuhalten, wurde beiseite geschoben. Sein Regime kollabierte nicht plötzlich. Möglicherweise hätte es nach alldem die Friedensverhandlungen des Frühjahrs 1813 überdauern können.


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